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Gemeinderat beschließt Ausschreibung für ein Flüchtlingswohnheim in Bahlingen

Gemeinderat beschließt Ausschreibung für ein weiteres Wohnhaus für Flüchtlinge

BADISCHE ZEITUNG 25. August 2016 / www.badische-zeitung.de

Im März genehmigte der Gemeinderat die Planung einer weiteren Unterkunft für Flüchtlinge, die in der Verlängerung hinter dem bereits bestehenden Container entstehen soll. Nun stand an, das Planungsbüro mit der Ausschreibung zu beauftragen – was erneut für Nachfragen aus dem Gremium sorgte. Durch den Neubau werden beim benachbarten Bau- und Recyclinghof Umbaumaßnahmen erforderlich. Gemeinderat Arno Adler (NL) überraschte den Rat und Bürgermeister Harald Lotis mit einer alternativen Lösung. Nun soll geprüft werden, ob diese kostengünstiger ausfällt.

Markus Langenbahn vom Architekturbüro Schlager und Partner stellte die Planung noch einmal im Schnelldurchgang vor (siehe BZ vom 24. März). Vorgesehen ist ein dreistöckiges Gebäude mit drei Wohneinheiten pro Stockwerk. Das Gebäude sei so angelegt, dass die Nutzung von einer Flüchtlingsunterbringung in ein normales Wohnhaus problemlos umgewandelt werden könne, sagte Langenbahn. Mehrheitlich beschlossen wurde die Ausschreibung der Gewerke für den Rohbau und der Haustechnik über 1,2 Millionen Euro. Insgesamt sind für den Neubau 1,8 Millionen veranschlagt.

Ein Schallschutzgutachten macht in manchen Bereichen Schallschutzfenster erforderlich. Das veranlasste Albert Mießmer (FAB) zur Frage, ob man nicht durch eine andere Nutzung der Räumlichkeiten wie die Verlegung der Schlafzimmer die teureren Schallschutzfenster vermeiden könne. Es seien zu viele Räume betroffen, weshalb dies nicht möglich sei, legte Langenbahn dar. Die Mehrkosten schätzte der Architekt auf 1500 bis 5000 Euro. Bernd Männer (NL) hakte beim Gutachten des Baugrundes nach. Es sei ein zweites Gutachten eingeholt worden, das die Bedenken des ersten Gutachters ausräume, lautete die Antwort. Der Untergrund sei demzufolge tragfähig genug für das Gebäude.

Ob man nicht 25 cm der (über der Norm liegenden) Raumhöhe pro Geschoss sparen könne, um so ohne Mehrkosten ein ausbaufähiges Dachgeschoss zu gewinnen, wollte Gemeinderat Bernd Ernst (NL) wissen. „Dann müsste der Bauantrag neu gestellt werden, da es sich um eine andere Gebäudeklasse und andere Anforderungen handelt“, entgegnete Langenbahn. Bürgermeister Harald Lotis verwies darauf, dass die Planung im März so beschlossen worden sei. Ernst bemängelte, dass vom Architekturbüro keine Alternativen aufgezeigt wurden, und enthielt sich bei der Abstimmung.

Durch den Neubau der Flüchtlingsunterkunft wird die Verlegung des Recyclinghofes notwendig, der eine Umgestaltung des Bauhof-Geländes nach sich zieht.

Hier lautete der Vorschlag der Verwaltung, einen mittig auf dem Gelände stehenden Schopf zu entfernen und dafür entlang der westlichen Grundstücksgrenze einen bestehenden Schopf zu erweitern. Gemeinderat Arno Adler (NL) machte sich für eine andere Lösung stark. Mit einem überdachten Hochregal sowie einer baulichen Veränderung des mittig stehenden Schopfes könne „eine sinnvolle Nutzung ohne Abriss- und Aufbaukosten entstehen“, sagte Adler.

Bürgermeister Harald Lotis griff die Alternative auf. „Auch das wäre ein gangbarer Weg, grundsätzlich sind wir für Vorschläge offen“, so Lotis. Beschlossen wurde die für beide Lösungen erforderliche Befestigung der Oberfläche im westlichen Bereich.

Ob Adlers Alternative gegenüber dem Angebot für die Erweiterung des bestehenden Schopfes kostengünstiger ausfällt, soll nun geprüft werden.