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Spatenstich beim Sozialen Wohnen Elzach

BADISCHE ZEITUNG 26. November 2016 (www.badische-zeitung.de)

Mit dem ersten Spatenstich wurde auf dem Bahnhofsareal in Elzach der Startschuss für ein Projekt gegeben, das es so im Landkreis Emmendingen bislang noch nicht gibt: Private Investoren, die in Elzach beheimatete Familie Sabine und Torsten Schmid, bauen ein Mehrfamlienwohnaus mit der Vorgabe, das Gebäude für Sozialwohnungen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck vermieten sie es für 15 Jahre an die Stadt Elzach. Die nutzt das Gebäude zum Teil als Flüchtlingsunterkunft, zum Teil für Sozialwohnungen. „Der fehlende Wohnraum vor allem für sozial Schwächere brennt uns unter den Nägeln“, stellte Bürgermeister Roland Tibi fest. Über viele Jahre hinweg habe die Politik das Problem der Wohnraumförderung vernachlässigt. Mit der Flüchtlingswelle sei die Misere schlagartig in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Nun ringen vor allem die Kommunen um Lösungen, wie sie zeitnah zum einen Flüchtlinge und anerkannte Asylbewerber unterbringen können, zum anderen aber auch Wohnraum schaffen für Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen. Elzach habe dank der Initiative der Familie Schmid eine zeitnahe und zukunftsweisende Lösung gefunden. „Allein und aus Eigenmitteln hätten wir das nie stemmen können“, betonte Tibi. Außerdem setze das Objekt den Startschuss für die bauliche Entwicklung nicht nur des Bahnhofareals, sondern auch des dahinter liegenden Wohngebiets „Rißlersberg“. „Der Bereich schreit geradezu nach einer städtebaulichen Entwicklung“, so Tibi. Er hoffe darauf, dass diese auch zustande kommt. Erste Gespräche mit Anliegern hätten bereits stattgefunden.

Auf dem bisherigen Brachgelände, gleich hinter der ehemaligen Raiffeisenhalle, entsteht ein dreistöckiges Mehrfamilienwohnhaus mit insgesamt neun Wohnungen, die zwischen 51 und 100 Quadratmetern groß sind. Dazu kommen Gemeinschaftsräume, Auto- und Fahrradabstellplätze und ein Kinderspielplatz. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund 1,7 Millionen Euro. Die Stadt nutzt das Haus in der ersten Phase zur Unterbringung von Flüchtlingen. Die Innenaufteilung ist so konzipiert, dass sowohl Einzelpersonen, als auch Familien (maximal acht Personen) untergebracht werden können. Des Weiteren wird Wohnraum für sozial Schwache vorbehalten. Gefördert wird das Ganze vom Land Baden-Württemberg aus Mitteln des Sozialen Wohnungsbaus. Aufgrund des Energiestandards, der durch die hochwertige Bauweise erreicht wird, gibt es weitere Fördermittel der KfW-Bank. Beheizt wird das Gebäude über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.

„Den Termin und die Kosten haben wir im Griff“, betonte Architekt Achim Schlager vom gleichnamigen Architekturbüro in Lahr, der für Planung und Bauleitung verantwortlich ist. In den nächsten acht Wochen werde die Bodenplatte fertiggestellt und darauf der Rohbau in Massivbauweise errichtet. Gekrönt wird das Ganze mit einem zimmermannsmäßigen Dachstuhl. Mitte Juli 2017 werde das Haus bezugsfertig sein. Im Namen der Bauherren dankte Torsten Schmid für die schnelle Realisierung des Vorhabens. Vor gut einem Jahr habe er das Gespräch mit Bürgermeister Tibi gesucht. Gemeinsam habe man die Idee zu dem Projekt entwickelt, nachdem die Familie über viele Jahre vergeblich nach Nutzungsmöglichkeiten für das große Brachgelände zwischen Bahnhofsareal und ehemaligen Bahnwärterhäuschen gesucht habe.

Bis zu 54 Bewohner können in dem Haus nun eine neue Heimat finden, die sehr zentrumsnah mit idealer Verkehrsanbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und trotzdem gerade für Familien mit kleinen Kindern ideal sei. „Wir sind sicher, dass man sich hier sehr wohl fühlen kann“.